Caspar David Friedrich auf der Deutschen Jahrhundertausstellung Die Sensation des Jahrhunderts
Die größte Entdeckung der Ausstellung war Caspar David Friedrich. Insgesamt 93 seiner Gemälde und Zeichnungen wurden präsentiert. 36 Gemälde hingen in zwei Kabinetten in der zweiten Etage der Nationalgalerie, 57 Zeichnungen in den Räumen des Neuen Museums.
![Grundriss der Nationalgalerie mit Raumplan der Deutschen Jahrhundertausstellung 1906. Caspar David Friedrich waren zwei Apsiden am Ende des Rundganges in der zweiten Etage gewidmet.](https://baum.cdfriedrich.de/wp-content/uploads/im-blick-der-moderne-abb-19.jpg)
Grundriss der Nationalgalerie mit Raumplan der Deutschen Jahrhundertausstellung 1906
Auf Friedrich aufmerksam geworden waren die Kuratoren Lichtwark und Tschudi durch den norwegischen Kunsthistoriker Andreas Aubert. Als erster publizierte er 1893 über den Künstler, 1895 erschien das Friedrich-Kapitel auf Deutsch.
Eigentlich beschäftigte sich Aubert mit dem norwegischen Landschaftsmaler Johann Christian Clausen Dahl, über den er Friedrich entdeckte. Die beiden Künstler hatten in Dresden jahrelang im selben Haus gewohnt und waren eng befreundet.
![Ansicht eines Raumes mit Werken von Caspar David Friedrich auf der Deutschen Jahrhundertausstellung 1906. Hängung in zweireihig übereinander auf weißen Wänden. Zu erkennen sind unter anderen die Gemälde „Das Eismeer“, „Lebensstufen“ und „Mönch am Meer“.](https://baum.cdfriedrich.de/wp-content/uploads/jahrhundertausstellung-1906-raum-caspar-david-friedrich.webp)
Peter Behrens, Ausstellungsgestaltung für die Deutsche Jahrhundertausstellung 1906: zweite Etage, Caspar David Friedrich-Raum
Revolutionär war auch die Art der Präsentation: In nur zwei Reihen übereinander gehängt und auf weißem Grund. Die Geburt des White Cube?!
Die starke Wirkkraft von Friedrichs Bildern beschrieb der Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark, in einem Brief:
Die Friedrichkabinette werden wohl das Frappanteste auf der Ausstellung, und unsere [Hamburger] Gruppe wird, soweit ich das bis jetzt sehen kann, den stärksten Klang haben.
Die Hamburger Kunsthalle hatte Das Eismeer, Berglandschaft in Böhmen, Das brennende Neubrandenburg, Sturzacker und Wiesen bei Greifswald als Leihgaben zur Ausstellung nach Berlin gegeben.